Food-Trend 2026 Nr. 1: Halal wird Mainstream
Nicht nur die Nachfrage nach veganen Speisen steigt 2026 weiter. Auch der Markt für Halal-Angebote verzeichnet ein konstantes Wachstum. Große Produzenten reagieren darauf bereits mit entsprechenden Food-Service-Angeboten. Die Gastronomie kann sich diesem Trend nicht entziehen.
Sowohl für die Gastronomie, als auch für den Handel wird die Auseinandersetzung mit dem Thema „Halal“ immer wichtiger. Die Zielgruppe der Muslime, zu denen in Deutschland aktuell rund 5,5 Millionen Menschen zählen, ist für das Gaststättengewerbe von zentraler Bedeutung. Essen ist selten ein Solo-Erlebnis und ein Restaurantbesuch ist immer auch mit einem kommunikativen und sozialen Akt verbunden. Ob mit Freunden, Kollegen oder Familie: Man teilt das Erlebnis.
Wer keine halal-konformen Speisen anbietet, verliert oft nicht nur einen Gast, sondern gleich eine ganze Runde. Gerade in den Städten erkennen immer mehr Gastrobetriebe die Bedeutung dieser religiös geprägten Nachfrage und bieten entsprechende Gerichte an. Dabei geht es allerdings nicht nur um rein religiöse Vorschriften, sondern auch um Vielfalt, Qualität und Genuss, denn Halal-Produkte haben ein klares kulinarisches Profil. So lassen sich z.B. mit Halal Beef Bacon, Halal Merguez, Short Ribs oder Halal Pastrami von Polfood beliebte Zutaten unkompliziert ersetzen. Küchenbetriebe erhalten damit Spielräume: Halal ist längst kein Sonderwunsch mehr, sondern gehört zu einem zeitgemäßen Speisenangebot dazu – vergleichbar mit Trend 2. Gastronomen, die diese Überlegungen beherzigen, verbinden kulturelle Offenheit mit kulinarischem Anspruch und erschließen sich neue Stammgäste.
Food-Trend 2026 Nr. 2: Die Veggie- und Vegan-Revolution ist in vollem Gange
Versteckte sich früher die pflanzenbasierte Küche hinter Imitaten, schreitet die Emanzipation weiter voran. Es entstehen eigenständige kreative Gerichte mit unverwechselbaren Charakter. Hier vermisst niemand mehr Fleisch und Fisch. Ambitionierte Köche verzichten bewusst auf Etiketten à la „wie Fleisch“ oder „wie Käse“. Sie setzen stattdessen auf das, was Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse von Natur aus mitbringen: puren Geschmack. Und der bleibt am besten erhalten, wenn die Produkte direkt vom Feld auf dem Teller landen („From Farm to Table“). Daher liegen regionale und saisonale Zutaten auch 2026 voll im Trend. Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, wird die Pflanze von der Wurzel bis zur Blattspitze genutzt („From Leaf to Root“).
Nicht nur in den Supermärkten, sondern vor allem auch auf den Speisekarten sind die veganen bzw. vegetarischen Gerichte längst dem Status „Ersatzgericht“ entwachsen. Sie werden als eigenständige, gleichwertige Speisen mit gesundheitlichem und ökologischem Mehrwert geschätzt. Davon fühlen sich nicht nur Vegetarier und Veganer angesprochen, sondern ebenso Klimatarier und Flexitarier. Sie alle suchen Genuss und Abwechslung. Für Gastronomen lohnt es sich, mutig neue Wege zu gehen, die abseits von der als vegan deklarierten Tofu-Wurst oder dem Soja-Burger liegen!
Food-Trend 2026 Nr. 3: Convenience neu gedacht – Homemade-Style für die Profiküche
Gastronomiebetriebe suchen ständig nach praxisnahen Lösungen, um aktuelle Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Und diese heißem im Augenblick: Fachkräftemangel und Kostendruck. Deshalb rücken hochwertige Convenience-Produkte zunehmend in den Mittelpunkt – vor allem dann, wenn sie ganz im Sinne des Newstalgia-Trends wie klassische Hausmannskost schmecken und wie handgemacht aussehen und mit einem modernen Twist zeitgemäß inszeniert werden.
Moderne Convenience-Produkte bieten eine exzellente Ausgangsbasis, die sich flexibel verfeinern und kreativen Konzepten anpassen lässt. Der Vorteil für Gastronomen liegt auf der Hand: Sie bieten eine gleichbleibende Qualität, reduzieren den Arbeitsaufwand in der Küche und die exakte Portionierung hilft, Food Waste zu vermeiden. Auch ungelerntes Personal kann Convenience-Produkte zubereiten, ohne dass der Gast Abstriche beim Geschmack machen müsste. Kürzere Zubereitungszeiten verbessern zudem das Gasterlebnis. Ein weiterer Pluspunkt: Premium-Convenience-Produkte ermöglichen eine verlässliche Kalkulation und damit bessere Margen.
Convenience im Homemade-Style ist keineswegs ein Kompromiss. Dieser bewährte Weg ermöglicht es Gastronomen, den Spagat zwischen Qualität und Wirtschaftlichkeit sowie Individualität und Kreativität zu meistern.
Food-Trend 2026 Nr. 4: Snack-Sharing statt Sattmacher – mehr Auswahl & Genuss
Das Phänomen „Snacking“ ist längst kein kurzlebiger Food-Trend mehr, sondern ein etablierter Ernährungstrend, der wiederum andere Entwicklungen nachhaltig beeinflusst. Viele Konsumenten bevorzugen heute mehrere kleine Gerichte statt einer großen Hauptmahlzeit.
Dabei punkten Snacking-Gerichte mit zwei besonderen Eigenschaften: Sie sind vielseitig und man kann sie gut miteinander teilen. Durch ihren geselligen und ungezwungenen Charakter unterstützen sie eine entspannte, gemeinschaftliche Esskultur. Ganz gleich ob im Restaurant, als To-go-Variante für unterwegs oder als Delivery-Angebot, um Restaurantgenuss auf der Couch zu genießen: Kleine Portionen passen zu vielen Alltagssituationen und sprechen verschiedenste Zielgruppen an. Dies ist auch innerhalb der jeweiligen Lebensmittelkategorie (zum Beispiel bei Kuchen-Trends) sichtbar.
Das zugrundeliegende Sharing-Prinzip bietet auch für Gastronomen klare Vorteile: Sie können das Pricing smarter gestalten, da der Verkaufspreis pro Speise aufgrund meist kleinerer Portionen und Wareneinsätze geringer sein kann und sich der Gast in der Regel für gleich mehrere Gerichte entscheidet und am Ende einen höheren Durchschnittsbon umsetzt. Ohne dass der Genuss leidet, lassen sich so die Margen optimieren. Tapas- oder Mezze-inspirierte Gerichte wecken oft Urlaubserinnerungen beim Gast. Solche positiven Assoziationen stärken das Image des Betriebs. Die damit verbundene Abwechslung auf dem Tisch sorgt für weitere positive Eindrücke ganz im Sinne eines modernen Food-Erlebnisses. Das Snacking-Angebot als smartes Konzept mit Kombi-Angeboten weiter auszubauen, lohnt sich für Gastronomen nicht nur in kulinarischer, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht.
Food-Trend 2026 Nr. 5: Functional Food – Essen mit Add-On
Bei Functional Food und Drinks geht es um mehr als ums bloße Sattwerden oder das Durstlöschen. Sie liefern Zusatznutzen in den Bereichen Schönheit, Gesundheit und Fitness. Es verwundert daher niemanden, dass Functional Food inzwischen auch den (Gastro-) Alltag erobert. Lebensmittel mit dem gewissen Extra sind zum Beispiel Kollagen-Kaffee, Protein-Wasser oder ein Ashwagandha-Smoothie. Letzterer setzt auf Adaptogene, also pflanzliche Stoffe. Diese Produkte versprechen, die Konzentration zu fördern, das Immunsystem zu verbessern oder sie sollen helfen, schneller in den Schlaf zu finden. Functional Food kommt dem Konsumtrend Soft Health sehr entgegen, der vor allem junge, urbane und gesundheitsbewusste Konsumenten anspricht.
Ganz neu ist das Konzept übrigens nicht. Es gibt entsprechende Angebote zur Nahrungsergänzung schon seit Jahrzehnten. Früher vor allem in der Biohacking- und Fitnessszene verbreitet, hat spätestens die Corona-Pandemie dem Thema neue Relevanz verliehen. Gesundheit wurde zum zentralen Wert und Functional Food rückte ins öffentliche Interesse. Für Gastronomiebetriebe ergeben sich daraus spannende Chancen: Angebote mit Functional Food werten nicht nur die Speisekarte auf. Sie helfen bei der Abgrenzung gegenüber der lokalen Konkurrenz. Zugleich liefern sie starke Inhalte für das gastronomische Storytelling. Functional Food ist gekommen, um zu bleiben und seine Möglichkeiten sind beinahe grenzenlos: als Frühstücksoption im Rahmen von Overnight Oats, als To-go-Drink oder als Add-On im Kaffee.
Fazit zu den Food-Trends 2026
In der Gastronomie sind deutliche Veränderungen spürbar. Es geht längst nicht mehr nur ausschließlich um einzelne Produkte, sondern eher um Produktgruppen und damit um Konzepte. Für Gastronomen verschieben sich die Bewertungsmaßstäbe für den Wareneinsatz: Geschmack und Qualität bleiben zwar grundlegend, doch es kommen weitere Fragen auf: Wie hoch ist der Arbeitsaufwand? Wie wirtschaftlich ist das Ganze? Lässt sich das Produkt wirkungsvoll inszenieren und vermarkten? Neben visuellen, kommunikativen und emotionalen Elementen spielt auch die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Das Produktportfolio wird so zum zentralen Baustein eines durchdachten, erlebnisorientierten und auf Effizienz getrimmten Gastrokonzeptes.
Das Team von gastro-marktplatz.de behält für dich den Überblick. Wir informieren dich in puncto neueste Entwicklungen und Food-Trends. Lies hier auch unseren zweiten Teil zu den Food-Trends 2026. Ebenso sind wir auf den wichtigsten Gastromessen für dich unterwegs. Spannende Einblicke gibt es zudem über unsere Gastro-Podcast-Liste. Entdecke neue Produkte und frische Ideen!