Die Coronakrise hat die Gastronomie auf den Kopf gestellt. Krisenbedingt etablieren sich nicht nur neue Konzepte, sondern auch Food-Trends. Erfahre mehr über die Top 3 Gastro-Trends 2021!
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Die Corona-Krise als Treiber für neue Gastronomie-Trends
Ausgangsbeschränkungen, Lockdown, geschlossene Lokale: Die Corona-Pandemie stellt die Gastro-Branche vor große Herausforderungen. Restaurants, Hotels, Cafés, Imbisse und Co. leiden unter fehlender Laufkundschaft, einer geringen Auslastung und den von der Politik angeordneten Schließungen. Falls überhaupt Einnahmen erzielt werden können, reichen diese oft kaum aus, um die bestehenden Kosten zu decken. Denn auch wenn die Gäste ausbleiben, müssen weiterhin Zahlungen wie Miete, Personal und Versicherungen geleistet werden. Das Resultat: Köche und Service-Kräfte arbeiten in Kurzarbeit oder werden entlassen. Für einige Gastro-Betrieb bleibt sogar kein anderer Ausweg, als das Unternehmen für immer zu schließen.
Doch die Corona-Krise bringt auch frischen Wind mit sich. Vor allem das Take-away-Geschäft hat einen enormen Boom erfahren. Neue, innovative Konzepte tragen zur städtischen Nahversorgung mit Speisen bei. Food-Trends wie Ghost Kitchens werden so laut Trendforscherin Hanni Rützler zum Motor für die Gastro-Branche.
Die auch als „Silent Kitchens“ oder „Dark Kitchens“ bezeichneten Gastro-Betriebe sind reine Produktionsstätten und bewirten ihre Gäste nicht vor Ort, sondern liefern ihre kulinarischen Spezialitäten ganz einfach in die eigenen vier Wände. Das Konzept hat seinen Ursprung in den USA, ist aber auch für den chinesischen Markt von immenser Bedeutung. Inzwischen erfreuen sich Ghost Kitchens auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz großer Beliebtheit und stellen für Gastronomen eine attraktive Möglichkeit dar, um ihr Unternehmen auch über die Corona-Pandemie hinaus auf Erfolgskurs zu halten.
Ghost Kitchens: Lieferservice und Restaurant in einem
Laut Definition sind Ghost Kitchens Gastro-Unternehmen, die beim Service voll und ganz auf Lieferdienste setzen. Über eine App, online (und teils sogar noch per Telefon) bestellen Gäste der Ghost Kitchens leckere Gerichte bequem von zuhause aus. Gut ausgebildete Köche bereiten die Speisen anschließend in den oft bestens ausgestatteten Küchen zu. Über einen Take-away-Dienstleister wie Lieferando oder Deliveroo bzw. den eigenen Lieferdienst gelangen die Ghost-Kitchen-Menüs dann zu den Gästen nach Hause. Gegessen wird ganz gemütlich im heimischen Wohnzimmer.
Für Gastro-Unternehmen bietet das Konzept die Chance, die angebotenen Speisen auch in Zeiten der Corona-Krise (und selbstverständlich auch darüber hinaus!) „an den Mann bzw. die Frau zu bringen“. Experten prophezeien, dass die Gewinne aus dem Liefergeschäft bis zum Jahr 2023 mehr als dreimal so schnell wachsen werden wie die Einnahmen aus Gastro-Besuchen, die direkt vor Ort stattfinden. Zudem bieten Ghost Kitchens die Möglichkeit, dass mehrere Unternehmen ein und dieselbe Küche plus Ausstattung nutzen und sich so auch die anfallenden Kosten teilen können. Denkbar ist auch, dass bereits bestehende Betriebe eine neue „Marke“ entwerfen und ihre Speisekarte um das Ghost-Kitchen-Angebot ergänzen bzw. völlig neue Gerichte und neue Produkte anbieten.
Das macht Geisterküchen so attraktiv: die Vorteile im Überblick
Wenn du als Gastronom ebenfalls Interesse daran hast, eine Ghost Kitchen mit Take-away-Service ins Leben zu rufen, solltest du vorab einen konkreten Plan entwerfen, um dein Vorhaben gut zu strukturieren. Ein im Gedächtnis bleibendes Logo, ein durchdachtes Konzept, ein attraktiver Web-Auftritt, eine spannende Auswahl an Speisen sowie ein gut funktionierender Lieferdienst sind dabei Pflicht, um die sogenannte Customer Journey perfekt zu bedienen. Ob du dafür einen Dienstleister beauftragst oder lieber auf eigenes Personal setzt, ist vom konkreten Einzelfall abhängig.
Eine Ghost Kitchen bietet dir folgende Vorteile:
- Kleine Mieten: Wo sich dein Gastro-Unternehmen befindet, ist im Prinzip völlig egal. Es muss also nicht unbedingt die belebte Einkaufsstraße in der Innenstadt oder das teure Villenviertel sein. Auf diese Weise sparst du eine nicht zu unterschätzende Summe an Mietkosten. Darüber hinaus benötigst du lediglich ausreichend Platz für eine Küche. Auch das hält die Aufwendungen für Miete vergleichsweise gering.
- Einnahmen auch in Krisenzeiten: Auch wenn in Situationen wie der Corona-Krise Gäste vor Ort fernbleiben, sicherst du deinem Unternehmen mithilfe einer Ghost Kitchen die Möglichkeit, weiterhin Einnahmen zu generieren.
- Mehr Sicherheit für deine Mitarbeiter: Im Idealfall sichert das Konzept auch die Gehälter deiner Angestellten ab. Mitarbeiter müssen nicht entlassen werden, kommen schneller aus der Kurzarbeit heraus oder rutschen gar nicht erst in verkürzte Arbeitszeiten hinein.
- Speisekarte online aktualisieren: Die Speisekarte deines Gastro-Betriebes existiert im Normalfall lediglich digital. Falls du Änderungen beim Angebot der Speisen vornehmen möchtest, kannst du die entsprechenden Informationen ohne großen Aufwand auf deiner eigenen Website bzw. auf der Homepage des Dienstleisters, mit dem du zusammenarbeitest, aktualisieren.
- Neue Einnahmequellen erschließen: Falls du über mobiles Equipment verfügst, kannst du mit deiner Ghost Kitchen auch problemlos in weitere Geschäftsbereiche vordringen und beispielsweise Catering-Dienstleistungen anbieten – etwa mithilfe einer Pop-up-Kitchen oder eines Food-Trucks. So hast du die Möglichkeit, deine Gäste auch im Rahmen von Streetfood-Events oder in Stadtteilen, in denen die Errichtung eines stationären Gastro-Betriebes mit hohen finanziellen Risiken verbunden wäre, mit deinen Speisen zu verwöhnen. Außerdem kannst du so Gerichte perfekt testen, neue Kunden auf dich aufmerksam machen und vom direkten Feedback profitieren.
Du möchtest erfahren, welche Food-Trends die Gastro-Branche außerdem bereichern? Dann informiere dich einfach im Food-Trend-Blog von gastro-marktplatz.de. Hier berichten wir regelmäßig über aktuelle Produktneuerscheinungen, innovative Ideen und Best-Practice-Konzepte aus dem Food-Bereich.