Plantbased, Flavourpairing und Co.: Hier bekommst du einen Überblick über die wichtigsten Food-Trends für die Gastro-Branche. Erfahre mehr über die Top 5 Food-Trends 2021!
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Radikale Veränderungen: Die Gastro-Szene in der Pandemie
Die COVID-19-Pandemie hat im Jahr 2020 die gesamte Welt auf den Kopf gestellt. Das gesellschaftliche Leben spielt sich hierzulande nun vor allem in den eigenen vier Wänden ab, der öffentliche Raum steht still. Darunter leidet die Wirtschaft. Auch die Gastro-Branche ist von den Einschränkungen, die infolge der globalen Ausbreitung des Corona-Virus von der Politik beschlossen wurden, stark betroffen. Die Gasträume bleiben geschlossen, das Geschäft spielt sich nun fast ausschließlich im Take-Away-Bereich ab. Krisenbedingt etablieren sicht nicht nur neue Konzepte, sondern auch Gastro-Trends.
Food-Trends / Gastro-Trends im Corona-Jahr 2021
Der alljährliche Foodreport von der österreichischen Ernährungswissenschaftlerin und Trendforscherin Hanni Rützler gilt als Trendbibel für die Gastro-Szene und liefert auch für das Jahr 2021 einen Überblick über richtungsweisende Trends für Restaurants, Hotels, Cafés, Imbisse und Co.
Dies sind laut Hanni Rützler die drei wichtigsten Food-Trends bzw. Gastro-Trends in Zeiten der Corona-Krise:
Gastro-Trend des Jahres 2021 Nr. 1: „Ghost Kitchens“ – das Netflix für die Gastro
„Delivery-only“-Betriebe, in denen zwar gekocht, aber nicht gegessen wird, sind bereits seit längerem auf dem Vormarsch. Durch die Corona-Pandemie wurde das alternative Gastronomie-Konzept nun beschleunigt. In den virtuellen Restaurants liegt der Fokus ganz allein auf dem Essen selbst: Einen Gastraum, in dem die Gäste bedient werden, gibt es nicht. Mithilfe eines eigenen, gut funktionierenden Verteilsystems oder Food-Delivery-Plattformen wie Lieferando, Deliveroo und Co. gelangen die Speisen der sogenannten „Ghost Kitchens“ (Geisterküchen) zum Kunden.
Das hat klare Vorteile: Weniger Raum = geringere Mieten. Die Ausgaben für Servicekräfte und Interieur entfallen. Benötigt werden lediglich Köche, eine Küchencrew und eine gut ausgestattete Küche. Und diese muss noch nicht einmal in bester Lage liegen. Damit das Unternehmensvorhaben aufgeht, solltest du dir ebenfalls Gedanken über ein attraktives Konzept und selbstverständlich leckere Gerichte machen – Schon kann’s losgehen! Die Food-Expertin Hanni Rützler bescheinigt dem „Ghost-Kitchen“-Trend auch über die Corona-Pandemie hinaus gute Chancen, sich als Teil des Mainstreams auf dem Food- und Gastro-Markt zu etablieren.
Gastro-Trend des Jahres 2021 Nr. 2: „Biodiversity“ – mehr Vielfalt in der Ernährung
Nicht erst seit gestern betreibt der Mensch Raubbau am Planeten Erde. Täglich verschwinden Tier- und Pflanzenarten, die Klimakrise stellt die globale Gesellschaft vor Herausforderungen. Viele Landwirte spezialisieren sich ausschließlich auf bestimmte Hochertragssorten: Von den rund 38.000 für den Menschen essbaren Pflanzenarten werden beispielsweise lediglich 6.000 genutzt. Die Rückbesinnung auf altbewährte Traditionen ist einer der wichtigsten Gastro-Trends überhaupt. Denn die Vielfalt der Nutzpflanzen und -tiere ist wesentlich größer als es oft den Anschein hat.
Köche, Food-Manager und Gastronomen fungieren dabei als Bindeglied zwischen den Produzenten und Konsumenten. Sie sind in der Lage, Gästen eine große Auswahl an kulinarischen Erlebnissen zu bieten – zum Beispiel, indem auch außergewöhnliche, fast in Vergessenheit geratene Gemüse- und Obstsorten einen festen Platz auf der Speisekarte erhalten. Das ist attraktiv für die Gäste, denn die neuen Geschmacksnuancen bereichern ihre Ernährung. Und auch die Natur profitiert: Durch Agrobiodiversität bleibt die Landwirtschaft resilienter gegenüber der Klimakrise und kommt besser mit klimatischen Schwankungen zurecht. Die Rückbesinnung auf Altbewährtes findet sich auch in den Konzepten „from nose to tail“ (zu deutsch: von der Nase bis zur Schwanzspitze) bzw.in dessen veganem Pendant „from root to leaf“ (zu deutsch: von der Wurzel bis zum Blatt) wieder. Hierbei liegt das Augenmerk darauf, wirklich alles vom Tier oder der Pflanze zu verwenden und so der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Dafür müssen Küchenchefs alte Gerichte wiederaufspüren und mit einer frischen Prise Raffinesse modernisieren.
Gastro-Trend des Jahres 2021 Nr. 3: Liquid Evolution: spannende Drinks ganz ohne Alkohol
Gesundheit spielt bei der Ernährung eine wichtige Rolle – und das verändert nicht nur die Ess-, sondern auch die Trinkkultur. Im Beverage-Bereich steigt die Nachfrage nach außergewöhnlichen Drinks mit viel Geschmack, aber null Promille. Wellness wird hier großgeschrieben. Das bedeutet weiterhin exquisiten Trinkgenuss – aber ohne den unschönen Kater am Tag danach. Ein Beispielprodukt für diesen Gastro-Trend ist Herber Hibiskus als alkoholfreier Aperitiv von Dr.Jaglas.
Mit exklusiven Säften, gesunden Limonaden, einer großen Auswahl an Teesorten und fermentierten Drinks ohne Alkohol kommst du den Bedürfnissen deiner Gäste optimal entgegen. Auch „Virgin Cocktails“, aromatisierte Mineralwasser sowie alkoholfreie Biere und Weine erfreuen sich großer Beliebtheit. Ebenso wie beim Wein kannst du deinen Gästen auch im Bereich der alkoholfreien Getränke Empfehlungen geben, welche Aromen besonders gut mit den von ihnen ausgewählten Speisen harmonieren. Schau dir ergänzend gerne auch die weiteren Getränke-Trends 2021 an.
Die gastro-marktplatz.de-Tipps: So bleibst du auf Erfolgskurs
Der Foodreport 2021 macht deutlich, dass ein gut funktionierendes Take-away-Geschäft, gesunder Genuss mit „Good Foods“ sowie Nachhaltigkeit in Form von regional und saisonal angebauten Lebensmitteln zu den Wachstumstreibern für die Gastro-Branche zählen. Auch in Zukunft werden diese Food-Trends in Deutschland, Europa und weltweit eine wichtige Rolle spielen. Damit dein Gastro-Betrieb weiterhin auf Erfolgskurs bleibt, solltest du außerdem folgende Tipps beherzigen:
- Renaissance der Tradition: Die Gastro-Szene war in den letzten Jahren geprägt durch moderne und experimentelle Ideen und richtete sich hauptsächlich an ein junges, urbanes Publikum. Dennoch solltest du die hohe Zahl der älteren Gäste nicht aus dem Blick verlieren. Diese wünschen sich vor allem bewährte Klassiker auf der Speisekarte und einen souveränen, professionellen Service. Perfekt ist es, wenn es dir gelingt, Tradition mit zeitgenössischen Elementen zu kombinieren – so sprichst du eine möglichst große Zielgruppe an.
- Daten und Digitalisierung: Digitale Werkzeuge erleichtern den Alltag von (Betriebs-) Restaurants, Cafés, Hotels und Co. ungemein. Kasse, Reservationen, Bestellungen und Kundendaten lassen sich so effizienter managen – und das verschafft dir einen klaren Wettbewerbsvorteil. Öffne deinen Gastro-Betrieb deshalb unbedingt für die Möglichkeiten der Digitalisierung.
Wenn du mehr über aktuelle Entwicklungen bzw. Food-Trends und Neuprodukte erfahren möchtest, wirf einen Blick in den Food-Trend-Blog und in das Food-Lexikon. Hier stellen wir dir regelmäßig die wichtigsten Trends für die Gastro-Szene im Detail vor.