Food-App: Too Good To Go

Eine Initiative gegen die Verschwendung von Lebensmitteln

Ein Joghurt, der bereits das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat, eine etwas unförmige Gurke, Reste vom Büffet – all diese Lebensmittel sind theoretisch problemlos genießbar, landen aber leider dennoch häufig in der Tonne. Um die unnötige Verschwendung dieser Nahrungsmittel zu vermeiden, bringt die Organisation Too Good To Go via App Unternehmen und Verbraucher zusammen und trägt so zur Verringerung von Food Waste bei. Alles Wichtige über die Funktionsweise und Ziele von Too Good To Go liest du bei gastro-marktplatz.de.

Too Good to go

Wie es mit Too Good To Go gelingt, Food Waste zu vermeiden

Die Produktion von Lebensmitteln ist unweigerlich mit der Nutzung von Ressourcen und der Emission von – teils klimaschädlichen – Stoffen verbunden. Werden Nahrungsmittel weggeworfen, ist das also nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch aus umwelttechnischer Sicht bedenklich. Denn die Erderwärmung steigt, Klimakatastrophen nehmen zu und auch hierzulande werden die Folgen des Raubbaus am Planeten zunehmend spürbar. Zudem wirkt sich Food Waste auch auf soziale Faktoren aus. Denn obwohl es eigentlich genug zu essen für alle gäbe, hungern weltweit bis zu 811 Millionen Menschen, mehr als zwei Milliarden leiden an Mangelernährung. Laut der Studie „Das große Wegschmeißen“, welche von der Natur- und Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) herausgegeben wurde, landen allein in Deutschland pro Sekunde etwa 313 kg noch genießbarer Lebensmittel im Müll. Angesichts der verheerenden Auswirkungen dieser Verschwendung eindeutig zu viel.

Das 2015 in Dänemark gegründete Unternehmen „Too Good To Go“ hat sich daher zum Ziel gesetzt, dem unnötigen Food Waste ein Ende zu bereiten. Ziel der Initiative ist es, Lebensmittel, die aufgrund ihres Aussehens oder des (abgelaufenen) Mindesthaltbarkeitsdatums in der Tonne gelandet wären, zu retten. Dazu kooperiert die Organisation mit Gastronomieunternehmen und Lebensmittelhändlern. Zu den derzeit in Deutschland rund 6.500 angemeldeten Partnern von Too Good To Go zählen Bäckereien, Fleischereien, Supermärkte, Restaurants, Hotels und Händler. Die Verteilung der geretteten Lebensmittel an die Verbraucher wird mithilfe einer App realisiert. Too Good To Go verfügt über Ableger in 14 europäischen Ländern, unter anderem in Deutschland, Österreich und der Schweiz, und kann rund eine Million App-Nutzer verzeichnen. Nach eigenen Aussagen rettet die Organisation pro Sekunde mehr als eine Mahlzeit vor dem Abfall.

Funktionsweise und Prinzip von Too Good To Go

Die Verteilung der Lebensmittel erfolgt bei Too Good To Go nach einem einfachen Prinzip. Teilnehmende Partnerunternehmen stellen aus übrig gebliebenen Lebensmitteln Überraschungstüten – sogenannte „Magic Bags“ – zusammen, welche dann zu einem vergünstigten Preis an den Verbraucher weitergegeben werden. Da die Lebensmittel teilweise kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen bzw. dieses schon überschritten haben oder es sich um Reste von Büffets handelt, ist davon auszugehen, dass sie in Kürze verzehrt werden sollten. Einige Händler bieten auch spezielle Magic Bags an, etwa mit ausschließlich veganen Lebensmitteln, Backwaren oder Saisonartikeln wie nicht verkauftes Weihnachtsgebäck.

Über die App können registrierte Nutzer sehen, bei welchen Betrieben in ihrer Nähe Überraschungstüten verfügbar sind. Dateneingabe und Bezahlung sind ebenfalls direkt über die App möglich. Der Verbraucher sucht den Betrieb anschließend innerhalb eines festgelegten Zeitfensters auf, zeigt die Reservierung via App vor und nimmt die Lebensmittel letztendlich mit nach Hause.

Too Good To Go: eine echte Win-win-Idee

Eines ist klar: Wer bei Too Good To Go mitmacht, profitiert. App-Nutzer erhalten Lebensmittel zu vergünstigten Preisen und tun noch dazu Gutes für die Umwelt. Zudem halten die Magic Bags immer eine Überraschung bereit und bieten die Möglichkeit, neue Lebensmittel zu entdecken, die man vorher noch gar nicht kannte. Teilnehmende Partnerbetriebe haben hingegen die Chance, einen Teil ihrer Kosten wieder hereinzuholen und ihren ökologischen Fußabdruck zu senken. Am Ende tragen alle Akteure gemeinschaftlich dazu bei, Food Waste zu vermeiden – und das schont die Umwelt.

Um Verbraucher gezielt darauf aufmerksam zu machen, dass Lebensmittel trotz abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum durchaus noch genießbar sein können, und dahingehende Unsicherheiten zu verringern, besteht seit November 2019 eine Kooperation zwischen Too Good To Go und dem Foodservice-Unternehmen Unilever Food Solutions. Der direkt auf den Produkten platzierte Hinweis „Oft länger gut“ soll Konsumenten dazu anregen, die entsprechenden Lebensmittel noch einmal zu prüfen (schauen, riechen, schmecken), bevor diese ungenutzt in den Müll wandern.

Hast du Lust, mit deinem Betrieb ebenfalls mitzumachen, findest du Too Good To Go-Mitstreiter garantiert auch in deiner Nähe – etwa in München, Hamburg, Berlin, Leipzig, Köln, Stuttgart sowie in vielen weiteren größeren und kleineren Städten deutschlandweit. Mehr Einzelheiten zum Thema Food Waste erfährst du außerdem im Magazin von gastro-marktplatz.de. Too Good To Go ist neben der Lebensmittelspende an den Dachverband Tafel Deutschland e. V., der rund 950 Tafeln vor Ort vertritt, nur eine Möglichkeit von vielen, um Lebensmittelverschwendung zu begegnen und den Gastro-Alltag nachhaltiger zu gestalten.

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