Der alljährlich erscheinende Food Report von Hanni Rützler gibt Antworten auf diese und zahlreiche Fragen, die Gastronomen mit Blick auf das Angebot der Zukunft bewegen. Mehr über die neuen Gastro-Trends 2025 erfährst du hier.
Die Gastronomie-Trends 2026
Die Gastro-Szene befindet sich im stetigen Wandel. Stillstand ist keine Option. Erfolgreiche Gastronomen haben daher stets die Trends im Blick. Es gilt, kurzfristige Trends von langfristigen Entwicklungen zu unterscheiden. Erstere entstehen oft durch Social Media und Lifestyle, letztere prägen die Branche dauerhaft.
Zu den kurzfristigen Gastro-Trends gehören beispielsweise neue Zubereitungstechniken oder angesagte Zutaten. Hier geht es um Convenience, Genuss und Experimentierfreude. Langfristige Trends drehen sich eher um die Digitalisierung von Prozessen, die Verankerung des Nachhaltigkeitsgedankens in der Gastro-Branche oder das Change-Management im Hinblick auf die sich durch den demografischen Wandel und kulturelle Verschiebungen verändernde Esskultur. Gastro-marktplatz.de hat mit der nachfolgenden Übersicht der Gastro-Trends 2026 alles Wichtige für dich aufgelistet.
Gastro-Trend 2026 Nr. 1: Digitalisierung von Küchen- und Personalplanungsprozessen
Die Digitalisierung hilft, Abläufe in der Gastronomie zu verbessern. Besonders in der Küche (z. B. bei Bestellungen) und bei der Personalplanung spielt sie ihre Vorteile aus. So unterstützen smarte Tools beispielsweise dabei, Bestellungen schnell und präzise zu erfassen und umgehend an das Küchenteam weiterzuleiten. Auch Lagerbestände können inzwischen automatisch verwaltet werden, um Food Waste zu vermeiden und rechtzeitig zu bestellen, um saubere Abläufe im Rohstoffmanagement zu gewährleisten. Durch diese und weitere digitale Tools lassen sich Fehlplanungen reduzieren, Arbeitsabläufe optimieren, Personaleinsätze minimieren und Kosten sparen.
Bei der Personalplanung ermöglichen digitale Systeme eine bedarfsorientierte Einsatzplanung. Dank Big Data berücksichtigen die smarten Tools Umsatzdaten, Reservierungen und Wetterprognosen. So können Gastronomen schneller Schichtpläne erstellen und anpassen. Die Kommunikation erfolgt beinahe in Echtzeit. Die häufig cloudbasierten Dienste berücksichtigen zudem die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. So steigt die Transparenz und Planbarkeit für die Mitarbeitenden und das wiederum kommt der Mitarbeitermotivation zugute. Das stärkt die Position des Unternehmens in Zeiten des allgegenwärtigen Fachkräftemangels.
Digitale Tools in der Gastronomie steigern nicht nur die Effizienz, sie schaffen Freiräume für das Wichtigste: Qualität, Genuss und Gastfreundschaft.
Gastro-Trend 2026 Nr. 2: Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Gastronomie
In engem Zusammenhang mit der Digitalisierung und den Herausforderungen des Fachkräftemangels steht der Einzug von Künstlicher Intelligenz (KI/AI) und der Robotik in der Gastronomie. KI-gestützte Systeme helfen bei der Optimierung der Speisekarte ebenso wie bei der Preiskalkulation. Sie agieren effizient und nahezu fehlerfrei, da sie auf aktuelle Daten zugreifen. In der Küche oder hinter dem Bartresen kommen zum Teil Roboter zum Einsatz. Sie sorgen für eine perfekte Standardisierung und sichern so nicht nur den optimalen Zutateneinsatz ab, sondern auch eine konstant hohe Qualität und besten Geschmack. Auch im Service hat sich der Einsatz von Robotern beim Servieren längst bewährt.
Diese digitalen Helfer unterstützen selbst bei geringer Besetzung den Service zuverlässig, sodass der Gast ein wunderbares Gastronomie-Erlebnis ohne Kompromisse erfährt. Sie schaffen zudem wirtschaftliche Stabilität und öffnen so das Unternehmen für die Umsetzung kreativer Konzepte. Nach wie vor ist die menschliche Gastfreundschaft der Schlüssel zum Erfolg für die Gastronomie. KI und Robotik ersetzen sie nicht – aber sie ergänzen sie sinnvoll und schaffen so neue Freiräume.
Gastro-Trend 2026 Nr. 3: Wie SEO und GEO die Gastro-Branche verändern
Der Gastro-Trend 2026 „Künstliche Intelligenz“ verändert auch die Art und Weise, wie Gäste auf ein Restaurant, ein Café oder eine Bar aufmerksam werden. Bislang konnten Gastronomen über die klassische Suchmaschinenoptimierung (kurz: SEO für Search Engine Optimization) viel Reichweite erlangen und damit Gäste auf sich aufmerksam machen. Doch das reicht nicht mehr aus, denn die klassische „Google-Suche“ ändert sich derzeit gravierend. Die organischen Trefferlisten werden zunehmend durch dialogorientierte Antworten ersetzt. Wer dort nicht auftaucht, bleibt unsichtbar. Gastronomen müssen daher auch die Aspekte der GEO-Optimierung für generative Suchmaschinen wie ChatGPT, Google Gemini oder Perplexity beachten.
Pflicht sind strukturierte Daten (etwa bei Speisekarte und Öffnungszeiten). Auch Google- und Branchenprofile sollten regelmäßig gepflegt werden. 2026 zählt nicht nur moderne Küchentechnik, sondern auch ein topaktueller Webauftritt. Er ist heute mindestens genauso wichtig. Dafür braucht es ein modernes, technisches Fundament, die richtigen Keywords, möglichst viele Backlinks und sowohl lokale als auch branchenspezifische Relationen, damit die KI-gestützten Suchfunktionen das Angebot finden und anzeigen können.
Gastro-Trend 2026 Nr. 4: Die Bedeutung von Social Media
Hat Social Media die klassische Suche längst ersetzt? Noch nicht ganz! Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok & Co. sind jedoch wichtiger denn je. Social Media dient 2026 längst nicht mehr nur der Inspiration in Sachen Food-Trends. Die Plattformen werden auch zur gezielten Restaurantsuche genutzt. Neben den Algorithmen beeinflussen die Entscheidung der Nutzer persönliche Empfehlungen, visuelle Informationen und spontane Eingaben.
Gastronomiebetriebe dürfen Social Media nicht länger als reinen Werbekanal betrachten. Sie sind Bühne, Verkaufsfläche und Kommunikationsplattform zugleich. Sie ermöglichen Take-away-Verkäufe, Reservierungen und Auslastungssteuerung. Auch für aktives Recruiting sind sie wertvoll. Es gibt weit über 1.001 Möglichkeiten, wie sich der Social-Media-Kanal für Gastronomie-Betriebe effektiv nutzen lässt. Wichtig ist ein authentischer Auftritt, der mit Storytelling und Reels durchaus auch einen Blick hinter die Kulissen riskiert und aktiv die Community mit einbezieht. So lässt sich Vertrauen aufbauen – und die Marke nachhaltig stärken.
Gastro-Trend 2026 Nr. 5: Systemgastronomie vs. Individualgastronomie
Die Bedeutung von Franchise- und Systemgastronomie wächst stetig – vor allem dank skalierbarer Konzepte, die Effizienz, Standardisierung und schnelle Expansion ermöglichen. Klassische Individualgastronomie verliert dadurch an Boden: Einzelbetriebe können oft nicht mehr mithalten.
Dennoch haben Restaurants und Cafés mit einem klaren USP, einer starken Community und einer authentischen, Story basierten Kulinarik weiterhin gute Überlebenschancen. Sie punkten durch einzigartige Erlebnisse, lokale Verwurzelung und emotionale Bindung zu ihren Gästen. All diese Aspekte können standardisierte Konzepte kaum bieten.
Der Markt spaltet sich: Auf der einen Seite expandieren große Ketten. Auf der anderen Seite entstehen leidenschaftlich geführte Nischen mit starker Identität und großer Kreativität.
Gastro-Trend 2026 Nr. 6: Vielfalt bringt die kulinarische Würze
Diversity und Inklusion spielen nicht nur im Rahmen von New Work eine entscheidende Rolle. Auch die Gastronomie lebt davon und sollte keinen Gast ausschließen. Ethische und kulturell geprägte Ernährungsgewohnheiten nehmen spürbar zu. Neben vegan, das auf die Vermeidung von Tierleid und die Ressourcenschonung setzt, spielen Halal-Speisen zunehmend eine wichtigere Rolle. Immer mehr gastronomische Betriebe setzen auf Halal-Angebote. Manche wie das 3hs-Franchise spezialisieren sich sogar vollständig darauf.
In Deutschland leben geschätzt über 5,5 Millionen Menschen, die sich zum Islam bekennen. Diese Zielgruppe dürfen Gastronomen nicht unterschätzen. Gerade in Städten mit ihrem Multikulti-Mix wird Halal zur neuen Normalität und damit zu einem klaren Wettbewerbsvorteil. Wer Muslime ausschließt, verliert auch deren Begleiter und damit potenzielle Gäste. Halal ist längst dem Status „Nischentrend“ entwachsen. Es ist vielmehr zu einem globalen Ernährungstrend geworden, denn ganz nebenbei wird es auch mit Qualität und Transparenz assoziiert.
Gastro-Trend 2026 Nr. 7: Essengehen wird zum Event
Die Deutschen gehen immer seltener ins Restaurant bzw. ins Wirtshaus. Das belegen Umfragen. Der Grund liegt auf der Hand: Gestiegene Lebenshaltungskosten zwingen die Menschen zum Sparen. Zurückhaltung heißt aber nicht automatisch Rückzug – im Gegenteil! Der Restaurantbesuch wird so zu etwas Besonderem. Damit steigt automatisch die Erwartungshaltung und diese muss von den Gastronomen erfüllt werden.
Die Gäste möchten soziale Begegnungen mit echten Interaktionen erleben. Sie kommen gerne mit Freunden und Familie. Sie schätzen dabei ein besonderes Ambiente und verlangen einen ausgezeichneten Service. Letzteres wiederum setzt ein exzellentes Timing voraus, bei dem eine nahtlose Kommunikation zwischen Service und Küche für möglichst kurze Wartezeiten sorgt. Eine herzliche Bewirtung mit sowohl kreativen als auch hochwertigen Speisen wird zum Game Changer, denn diese Kombination sorgt für zufriedene Gäste, die so zu Stammgästen werden.
Gastro-Trend 2026 Nr. 8: Fokus auf Wirtschaftlichkeit & Nachhaltigkeit
Gute Gastronomen müssen sich heute auch mit den Themen Management und Wirtschaftlichkeit befassen, denn steigende Kosten in puncto Lebensmittel, Personal und Energie zwingen zu Preisanpassungen, auf die das Zielpublikum empfindlich reagiert. Einen wichtigen Ansatzpunkt spielt das Waste-Management. Je weniger Lebensmittel weggeschmissen werden, desto vorteilhafter ist dies für den Unternehmensgewinn, denn allein die Entsorgungskosten lassen sich so deutlich reduzieren. Wer Food Waste vermeidet, schont Ressourcen und reduziert Abfälle. Und das Beste: Mit diesen Maßnahmen im Hinblick auf gelebte Nachhaltigkeit lässt sich auch bei Gästen punkten.
Auch die Kalkulation gehört selbstverständlich auf den Prüfstand. Dabei ist nach den neuesten Methoden zu arbeiten. Gastronomen müssen die Deckungsbeitragskalkulation verstehen und anwenden. Doch nicht alle sind geborene Zahlenjongleure. Um der Gastro-Branche diesbezüglich unter die Arme zu greifen, gibt es Dienstleister wie gastronovi, die mit smarten Tools und KI unterstützen. So gelingt die Kalkulation fast von selbst. Das Ergebnis überzeugt ökonomisch wie ökologisch: weniger Verschwendung, bessere Margen und Vorteile für Klima sowie Umwelt. So sieht heute ein Win-win für alle aus!
Gastro-Trend 2026 Nr. 9: Take-away & Lieferdienste
Die Bedeutung von Take-away-Angeboten ist spätestens seit der Corona-Krise gestiegen. Viele Deutsche haben das Bestellen von Essen schätzen gelernt. Lieferdienste wie Lieferando oder Uber Eats fassten weltweit Fuß – auch in Deutschland. Doch die Kritik der Gastronomen an ihrer Marktmacht wächst. Immer mehr Gastronomie-Betriebe suchen nach anderen Lösungen und setzen deswegen auf eigene Delivery-Modelle. Sie erhoffen sich davon eine direktere Kundenbindung, bessere Margen und vor allem eine größere Kontrolle über das Erleben der eigenen Marke.
Auch bei dieser Entwicklung ist digitale Unterstützung zentral. Sie reicht von einem smarten Bestellmanagement bis hin zu optimierten Routen für die Auslieferung. Gleichzeitig können Gastronomie-Unternehmen leichter eigene Loyalty-Programme aufbauen. Diese personalisierte Kommunikation stärkt die Bindung zu den Kunden und fördert Wiederbestellungen. Zudem lassen sich so Probleme oder sich ändernde Kundenwünsche frühzeitig erkennen. Eine schnelle Reaktion und die umgehende Suche nach Lösungen ist möglich.
Ein weiterer Gastro-Trend für 2026, der damit in engem Zusammenhang steht, ist die Premiumisierung des Lieferangebotes. Hierbei wird gerade der Delivery-Service zu einem ganz besonderen Angebot gemacht. Edle Verpackungen, exklusive Menüs und smarter Service sind hier die Erfolgsfaktoren. So wird das Lieferangebot zur echten Alternative zum Restaurantbesuch. Die Essensbestellung ist nicht nur bequem, weil man auf der Couch sitzen bleiben kann, sondern die Kunden fühlen sich gleichzeitig gewertschätzt aufgrund besonderer Services..
Gastro-Trend 2026 Nr. 10: Bald wieder nur 7 % Mehrwertsteuer auf den Restaurantbesuch?
Im Koalitionsvertrag von SPD und CDU wurde beschlossen, dass mit dem Jahresbeginn 2026 wieder der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7 % auf Speisen in der Gastronomie gilt. Damit soll die Branche in wirtschaftlich schwierigen Zeiten entlastet werden.
Für Gastronomen bedeutet diese Maßnahme zunächst Planungssicherheit. Sie hilft einerseits, die Margen zu verbessern und reduziert gleichzeitig den Kostendruck, der unter anderem durch Personalkosten und Energiepreise verursacht wird. Wenn einige Effekte auch an Gäste weitergegeben werden, könnte zudem die Preissensibilität sinken und die Zahl der Restaurantbesuche wieder spürbar steigen.
Fazit für die Gastro-Trends 2026
Die Gastro-Trends 2026 zeichnen ein gemischtes Bild. Die Gastronomie steht vor gewaltigen Herausforderungen und muss sich gegen den zunehmenden wirtschaftlichen Druck wappnen. Systemgastronomie punktet mit Standardisierung, Skalierbarkeit und Wiedererkennung. Doch gerade in Krisenzeiten braucht es ein klares Profil: starke USPs, authentisches Storytelling und ein Stammpublikum, das wegen besonderer Erlebnisse zurückkehrt. Gerade hier kann die Individualgastronomie all ihre Stärken ausspielen. Gastronomen sollten die Chancen der Digitalisierung konsequent nutzen. Smarte Tools und KI helfen bei der Personalplanung, optimieren Prozesse und sorgen für mehr Wirtschaftlichkeit. Das Team von gastro-marktplatz.de hält dich stets auf dem Laufenden und berichtet über die neuesten Gastro- und Food-Trends. Wir sagen dir außerdem, welche Gastro-Messe du nicht verpassen solltest. Über unsere Podcast-Liste bekommst du viele interessante Insights aus erster Hand. Und spannende neue Produkte stellen wir natürlich auch vor.