Getränkekalkulation in der Gastronomie: So geht es bei alkoholfreien Getränken richtig

Mit Strategie zum unternehmerischen Erfolg

Ob Bar, Restaurant oder Café: Alkoholfreie Getränke sind auf jeder Speisekarte zu finden. Mittlerweile entscheiden sich viele Menschen sogar ganz bewusst für 0-Promille-Drinks. In Kombination mit dem richtigen Verkaufspreis eröffnet das für Gastronomen ein großes Potenzial. Was du bei der Preiskalkulation von alkoholfreien Getränken beachten solltest, erfährst du bei gastro-marktplatz.de.

Getränke Kalkulation in der Gastronomie

Bildquelle: shutterstock.com/Prostock-Studio

Preise von alkoholfreien Getränken richtig kalkulieren – ein wichtiger Faktor für den Erfolg von Gastronomie-Betrieben

Alkoholfreie Getränke sind so gefragt wie nie zuvor. Während der Konsum von alkoholischen Drinks stetig abnimmt, steigen die Verkaufszahlen von Mineralwasser, Säften, Eistee, Softdrinks und Co. unaufhaltsam an – auch in der Gastronomie. Gesundheit und eine bewusste Ernährung stehen für viele Menschen hoch im Kurs. Viele Gäste, zunehmend auch aus der jüngeren Generation, verzichten daher ganz bewusst auf Alkohol und wählen stattdessen lieber alkoholfreie Getränke (kurz: AfG). Ebenfalls zur Zielgruppe der alkoholfreien Gäste zählen werdende und stillende Mütter, Kinder, Autofahrer sowie Angehörige bestimmter Religionen – in Summe also eine nicht zu unterschätzende Zahl von Gästen.

Die richtige Preiskalkulation für alkoholfreie Getränke leistet demzufolge einen wichtigen Beitrag für den Gewinn von Gastronomie-Betrieben und spielt für den Fortbestand des Unternehmens eine wesentliche Rolle. Hier gilt es, strategisch und clever vorzugehen und die festgelegten Preise regelmäßig auf ihre Aktualität hin zu prüfen. Gerade für Betriebe, die sowohl Speisen als auch Getränke anbieten, ist das extrem wichtig – denn in der Regel sind Getränke mit höheren Margen verbunden.

Strategien für die Getränkekalkulation in der Gastronomie

Für die Preisgestaltung alkoholfreier Getränke stehen Gastronomen verschiedene Wege offen. Als Faustformel für die Preiskalkulation in der Gastronomie gilt hier die Rechnung Wareneinsatz x 4 = Verkaufspreis. Allerdings ist diese Methode recht ungenau und berücksichtigt weder saisonale Schwankungen und Preisschwellen, noch die individuellen Besonderheiten des jeweiligen Gastro-Betriebes.

Wesentlich exakter ist folgende Methode zur Berechnung und damit zur Kalkulation des Verkaufspreises:

Schritt 1: Einkaufspreis + 40 % für die Lagerung + 30 % Gemeinkosten + Eigenkosten + 20 % bis 40 % kalkulierter Profit = Grundpreis

Schritt 2: Grundpreis + 17 % bis 20 % Personalkosten = Nettoverkaufspreis

Schritt 3: Netto-Verkaufspreis + 19 % Mehrwertsteuer = Brutto-Verkaufspreis

Ebenfalls beliebt ist die sogenannte Mischkalkulation – gerade bei Getränken. Dabei werden einige Produkte so kalkuliert, dass der Gastronom mit ihnen lediglich einen geringen Gewinn erzielt. Andere Getränke setzen Gastronomen hingegen preislich so an, dass sie mit hohen Erträgen verbunden sind und dementsprechend die „Verluste“ der Getränke mit niedrigen Margen ausgleichen. Oftmals wird hier ganz simpel mit einem Aufschlag gerechnet (z.B. etwa 300 % für Softdrinks).

Tipps & Tricks: So wird die Getränkekalkulation zum Erfolg

Damit die Preiskalkulation für alkoholfreie Getränke tatsächlich die gewünschten Effekte erzielt, sollten möglichst viele Gesichtspunkte in die Preisfestlegung einbezogen werden. Unter anderem sind folgende Faktoren bei der Getränkekalkulation ebenfalls von Bedeutung:

  • Das richtige Ausschankmaß finden: Softdrinks werden oftmals in schicken Glasflaschen zu 0,2 l angeboten. Das sieht toll aus, ist aber tatsächlich recht wenig. Oftmals bestellen Gäste dennoch kein zweites Getränk. Hier wäre es unter Umständen wirtschaftlich sinnvoll, auf offene Getränke umzusteigen und andere Größen (etwa 0,3 bzw. 0,4 oder sogar 0,5 l) anzubieten. So wird das Getränk für den Gast im Verhältnis günstiger und der Gastronom fährt gleichzeitig durch die Zunahme der verkauften Menge höhere Gewinne ein.
  • Preisschwellen beachten: 2,90 Euro klingt erheblich besser als 3,10 Euro, obwohl der tatsächliche Unterschied verschwindend gering ist. Für den Gast ist er dennoch entscheidend, denn vorne steht schließlich immer noch eine 2 und keine 3. Die sogenannten psychologischen Preisschwellen beeinflussen Gäste bei der Wahl ihrer Getränke auch dann, wenn sie es selbst gar nicht wahrnehmen. Gastronomen sollten bei der Preisfestsetzung deshalb wenn möglich knapp unter runden Euro-Beträgen bleiben.
  • Offenausschank vs. Flaschenausschank: Die Ausgabe von Getränken in (Glas-)Flaschen ist mit Aufwand verbunden. Oftmals fallen bei Beschaffung, Transport und Lagerung höhere Kosten an als beim Offenausschank. Hier lohnt es sich im Rahmen der Getränkekalkulation zu prüfen, welche Methode die profitablere ist.

 

Mehr Gewinn dank DIY-Drinks: das Potenzial von Eistee & Co.

Nicht nur bei der Preiskalkulation von Getränken, sondern auch bei der Auswahl der angebotenen alkoholfreien Getränke sollten Gastronomen mit Bedacht vorgehen. Unbedingt auf die Karte gehören hochwertiges Mineralwasser, Klassiker wie Softdrinks bekannter Marken sowie Säfte, Tee und Kaffee. Um sich von Wettbewerbern abzuheben, empfiehlt es sich zudem, die Getränkekarte um einige „Nischenprodukte“ zu erweitern. Dazu zählen beispielsweise Limonaden und Softdrinks von regionalen Anbietern oder verkaufsfertige Getränke mit originellem Design, etwa einer besonderen Flaschenform oder einem einzigartigen Etikett.

Auch selbstgemachte Getränke, etwa Eistees, Limonaden oder Infused Water sind bestens geeignet, um dem Trend „Liquid Evolution“ gerecht zu werden und gleichzeitig unternehmerische Gewinne einzufahren. Zusätzlich eröffnet sich so das Potenzial, die Drinks direkt an die Vorlieben der Gäste anzupassen (Stichwort: Individualisierung). Hausgemachte DIY-Eistees können – je nach Gästewunsch – auf Basis von schwarzem, grünem, weißen, Früchte- oder Kräutertee zubereitet werden. Auch bei den weiteren Eistee-Zutaten gilt das Motto „Wünsch dir was“. Verfeinern lassen sich die sommerlichen Erfrischungsgetränke beispielsweise mit frischen Kräutern (allen voran Minze) sowie leckerem Obst (etwa Zitrone, Pfirsich, Blaubeere, Erdbeere, Kiwi, Granatapfel, Himbeere, Kirsche, Limette, Mango, Melone, Orange, Quitten oder Waldbeere).

Damit die Unternehmung am Ende tatsächlich von Erfolg gekrönt ist, darf neben der richtigen Preiskalkulation für alkoholfreie Getränke auch das passende Marketing nicht fehlen. Sinnvoll ist es, Eistees und andere AfG auf Tafeln sowie Aufstellern auf dem Tisch zu bewerben. Temporäre Probieraktionen finden ebenfalls schnell Anklang. Für Cocktails gibt es häufig Happy Hours, während denen die Drinks zu einem besonders günstigen Preis angeboten werden. Wer sagt, dass das nicht auch für alkoholfreie Getränke möglich ist? Zudem sind Eistees definitiv „instagrammable“. Mit Online-Marketing auf Social Media machst du deinen Gästen schon vor dem Gastro-Besuch Lust auf Eistees und Co. Wie es Gastronomen gelingt, leckere und außergewöhnliche Eistees in verschiedenen Sorten ohne großen Aufwand zuzubereiten, erfährst du im Magazin von gastro-marktplatz.de.

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