Food-Trends 2022 für die Gastronomie: das wünschen sich deine Gäste

Diese neuen Food-Trends für 2022 versprechen gastronomische Erfolge

Der Kunde ist König – das gilt auch in der Gastronomie. Damit deine Gäste zufrieden sind, musst du als Gastronom in erster Linie wissen, was sie sich überhaupt wünschen. Im Jahr 2022 ist das vor allem Nachhaltigkeit – und zwar auf ganzer Linie. Zero Waste, Local Exotics und Real Omnivore sind die wichtigsten Food-Trends für 2022. Gastro-marktplatz.de erklärt, was es mit diesen Erscheinungen auf sich hat und welche Bedürfnisse sich dahinter verbergen.

Food-Trends und Gastronomie-Trends 2022

Gastro-Szene 2022: Top Food-Trends 2022, an denen du nicht vorbeikommst

Die Werte und Einstellungen der Menschen wandeln sich – und mit ihnen ihre Essgewohnheiten. Gerade die allgegenwärtige Klimakrise hat bei weiten Teilen der Bevölkerung ein nie zuvor gekanntes Bewusstsein für die ökologischen Aspekte unseres Lebens und auch unserer Ernährung hervorgerufen. Diesem neuen Bedürfnis nach nachhaltigen Nahrungs- und Lebensmitteln gerecht zu werden, ist auch Aufgabe der Gastronomie.

Ein guter Anhaltspunkt, um deinen Gastro-Betrieb mittel- und langfristig auf Erfolgskurs zu halten, sind Trends. Für Gastronomen, Lebensmittelproduzenten und Handel stellt der alljährlich vom Zukunftsinstitut herausgegebene „Food Report“ eines der absoluten Highlights dar, wenn es darum geht, bedeutende Strömungen und Entwicklungen für die Food-Branche im Blick zu behalten. Die österreichische Ernährungswissenschaftlerin und Trendforscherin Hanni Rützler analysiert darin die wichtigsten Trends und Strömungen für die Food- und Gastro-Szene. Welche Food- und Beverage-Trends im Jahr 2022 eine besonders große Rolle spielen, erklärt gastro-marktplatz.de

Food-Trend 2022 Nr. 1: Zero Waste – keine Lebensmittelverschwendung, kein Abfall

Die COVID-19-Pandemie 2020/2021 hat die Welt in einen zwischenzeitlichen Stillstand versetzt. Viele Menschen nutzten diese Zeit, um sich Gedanken darüber zu machen, wie sie eigentlich leben wollen, und hinterfragten ihr Konsumverhalten. Die Themen Lebensmittelverschwendung, Müll und Müllvermeidung avancierten aufgrund des großen Interesses an Nachhaltigkeit zu einem der wichtigsten Trends für die Gastronomie in der Post-Corona-Phase. „Zero Waste“ (deutsch: null Abfall) lautet das Motto. Angedeutet hat sich diese Entwicklung bereits mit dem seit 3. Juli 2021 geltenden Verbot von Einwegplastik, beispielsweise in Form von Strohhalmen, Geschirr und Besteck aus Kunststoff und der gestiegenen Nachfrage nach Alternativen wie zum Beispiel essbaren Trinkhalmen.

Auch die Gastronomie ist gefordert, sich dieser Thematik anzunehmen und Lösungen zu entwickeln, mit denen es gelingt, Müll zu vermeiden. Gerade Food Waste, also das Wegwerfen von Lebensmitteln und fertig zubereiteten Speisen bringt nicht nur ökologische Nachteile mit sich, sondern ist langfristig auch wirtschaftlich und sozial mit negativen Auswirkungen verbunden. Um dem entgegenzuwirken, existieren mittlerweile Plattformen und Apps wie „Foodsharing“ und „Too good to go“, bei denen Hersteller sowie Gastro- und Einzelhandelsbetriebe wie Bäckereien und Supermärkte übrig gebliebenes Essen zu einem kleinen Preis bzw. kostenlos anbieten können. Dieses wird dann von Konsumenten abgeholt und so vor dem Wegwerfen „gerettet“. Zudem beschäftigen sich zahlreiche Start-ups damit, wie es gelingt, Lebensmittelreste auf innovative Art und Weise wiederzuverwenden und so einem erneuten Nutzungszyklus zuzuführen. Auch in Sachen Verpackung für das To-go-Geschäft ist ein Umdenken nötig. Ab 2023 besteht für Lieferdienste, Restaurants und Caterer die Pflicht, zusätzlich zu Einweggeschirr auch Mehrwegverpackungen anzubieten.

Food-Trend 2022 Nr. 2: Local Exotics – außergewöhnliche Sorten aus regionalem Anbau

Welche Bedeutung der Leitgedanke Nachhaltigkeit für deine Gäste hat, zeigt sich nicht nur bei der Abkehr von der Wegwerfmentalität, sondern auch beim zweiten Future Food-Trend für 2022: Local Exotics. Während der Beschränkungen der Corona-Krise ist deutlich geworden, dass regional angebaute und produzierte Nahrungs- und Lebensmittel unabdingbar sind, um die Gesellschaft in ausreichendem Maße mit Mitteln des täglichen Bedarfs zu versorgen. Zudem sind kurze Transportwege mit einem geringen CO2-Aufwand verbunden und schonen so die Umwelt. Gleichzeitig führt das verstärkte Interesse an Tätigkeiten wie Kochen und Backen zu einer Sehnsucht nach außergewöhnlichen Produkten und kulinarischen Neuentdeckungen. Zahlreiche Bauern und Landwirte zeigen, dass sich diese Bedürfnisse nicht ausschließen müssen und wagen sich auch hierzulande an den Anbau von Obst- und Gemüsesorten, die ihren Ursprung in weit entfernten Teilen der Welt haben. Feigen aus Österreich, Zitronen aus Deutschland, Mandeln aus der Region – dank innovativer Anbaumethoden sind diese Vorhaben kein Problem mehr.

Auch Städte werden mehr und mehr zum Herkunftsort zahlreicher Lebensmittel. Im Zuge des Urban Gardenings züchten Menschen mitten in der Stadt Obst und Gemüse. Eines der bekanntesten Projekte ist die Rooftop-Farm auf dem Dach eines Pariser Messegebäudes. Auf fast 15.000 m² werden hier beispielsweise Salat, Mangold, Pfefferminze und Thymian in vertikalen Säulen angebaut – alles in Bio-Qualität. Abnehmer sind vor allem Gastronomie-Betriebe aus dem Großraum Paris. Die Wiederentdeckung bzw. Bewahrung alter Sorten, die beinahe schon in Vergessenheit geraten waren, spielt ebenso eine wichtige Rolle. Auch wenn Topinambur, Schlehe, Meerkohl und Co. auf den ersten Blick exotisch erscheinen mögen, zählen sie eigentlich zu den traditionellen Sorten unserer Region. Hättest Du beispielsweise gewusst, dass Erfurt früher nicht nur für den Blaudruck, sondern auch für die Brunnenkresse berühmt war? Heute gibt es mit Ralph Fischer jedoch nur noch einen Brunnenkresse-Gärtner, der die Tradition in seinem Familienbetrieb hochhält und die für die Kultur erforderlichen Anlagen pflegt. Er kommt im Moment kaum mit dem Produzieren des gesunden und regionalen Superfoods hinterher, so groß ist die Nachfrage. Hier bewahrt der aktuelle Food-Trend auch gleichzeitig altes Wissen und traditionelle Anbaumethoden.

Food-Trend 2022 Nr. 3: Real Omnivore – offen, technikaffin, verantwortungsvoll

Deutlich wird der Wandel der Esskultur auch anhand des Food-Trends Real Omnivore (deutsch: „wahre Allesfresser“). Auch hier kommt der Nachhaltigkeitsgrundsatz erneut zum Tragen – denn klimarelevante Aspekte spielen bei der Ernährung der Real Omnivores eine bedeutende Rolle. Im Gegensatz zu Veganern, Vegetariern und Flexitariern üben sich die Vertreter der Strömung nicht in Verzicht, sondern nehmen sehr wohl auch tierische Lebensmittel zu sich – stets vor dem Hintergrund der Auswirkungen auf Tier und Umwelt. Gegessen werden nicht nur die „edlen“ Teile wie Filets, sondern auch Innereien sowie andere Fleischstücke, die ansonsten nicht selten im Müll landen. „From nose to tail“ bzw. „from leaf to root“ lautet hier das Motto.

Zudem beschreibt der Trend eine große Offenheit gegenüber neuen Technologien zur Herstellung und Produktion von Nahrungsmitteln. Um beispielsweise ihren Proteinbedarf zu decken, setzen die Real Omnivores auf Produkte aus Algen, Mykoprotein (Fleischersatz aus Pilzen) sowie Insekten. In-Vitro-Fleisch und Fisch aus Zellkulturen stehen ebenfalls auf dem Speiseplan. Praktiziert wird umfangreicher Genuss – aber mit Verantwortung. Auch in die Gastronomie werden diese Nahrungsmittel in Zukunft Einzug finden. Die ersten Food-Printing-Lebensmittel – also Essen aus dem 3D-Drucker – haben es bereits auf die Speisekarten geschafft.

Möchtest du mehr rund um neue Entwicklungen für die Gastronomie erfahren, dann wirf doch einen Blick in den Food-Trend-Blog von gastro-marktplatz.de. Hier findest du wertvolle Infos zu den Gastronomie-Trends des Jahres 2022 und erfährst außerdem, welche Getränke-Trends 2022 besonders angesagt sind. Bei uns kannst du natürlich auch die aktuellen Food-Trends 2022 mit den Food-Trends 2021 und Food-Trends 2020 vergleichen.

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