Die Gastronomie unterliegt einem stetigen Wandel. Welche Trends für die Gastronomie du 2022 unbedingt im Auge behalten solltest damit dein Gastro-Unternehmen erfolgreich ist, erfährst du hier.
Gastro-Roboter auf dem Vormarsch
Roboter in der Gastronomie – eine Neuheit, die in nicht wenigen Betrieben schon bald zum Standard werden könnte. Die automatisierten Geräte übernehmen festgelegte Aufgaben, führen ihre Aufträge mit Präzision aus, sorgen so für mehr Effizienz und entlasten die menschlichen Mitarbeiter. Dass immer mehr Roboter im Gastro-Alltag zuhause sind, ist an sich also keine Überraschung. Zudem sind sie im Moment noch ein Alleinstellungsmerkmal, das das Publikum neugierig macht. Manch ein experimentierfreudiger Gast will sicher ein „Roboter-Restaurant“ ausprobieren und berichtet im Anschluss darüber im Freundeskreis. Gastronomen sollten die Wirkung des Marketing-Tools „Mund-zu-Mund-Propaganda“ nicht unterschätzen. Es ist eine der ältesten und bewährtesten Formen der Neukundengewinnung.
Das Zukunftsinstitut, Herausgeber des jährlich erscheinenden Food Reports von Gastro-Expertin Hanni Rützler, identifizierte digitale Konnektivität als einen der bedeutendsten Megatrends unserer Zeit. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen kommt die Digitalisierung in der Gastro-Branche zwar vergleichsweise spät, doch ihr Siegeszug ist auch hier unaufhaltsam.
Gerade die Herausforderungen der Corona-Pandemie haben zum Run auf Gastro-Roboter beigetragen. Zahlreiche Servicekräfte kehrten dem Gastgewerbe den Rücken zu. Allein zwischen September 2019 und September 2021 wanderten laut dem Gastro-Verband DEHOGA 100.000 Arbeitskräfte in andere Branchen ab. Die Folgen des Personalmangels gilt es nun auszugleichen. Auch die pandemiebedingt strikteren Anforderungen an die Hygiene in der Gastronomie forcierten den Trend. In Deutschland sind Restaurants mit Roboter-Kellnern derzeit noch selten, die Zahl nimmt aber stetig zu.
So werden Roboter in der Gastronomie eingesetzt
Roboter bieten für Gastronomen einen entscheidenden Vorteil: Einmal erworben, fallen lediglich Kosten für eventuelle Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten an. Ansonsten müssen die kleinen Helfer weder am Trinkgeld beteiligt werden, noch fordern sie Lohn oder Urlaub. Auch wenn die Anschaffungskosten derzeit noch recht hoch sind (meist im fünfstelligen Euro-Bereich), kann sich die Investition – wenn das Konzept zum Betrieb passt – auszahlen.
Kellner-Roboter im Service
Schwere Teller und Gläser tragen, ganz ohne Verschütten und Kollisionen: Ein Kellner-Roboter kann diese Aufgabe meistern. Auch nach einem mehrstündigen Arbeitstag lässt seine Kraft nicht nach. Kellner-Roboter sind in der Regel mit übereinander angeordneten Tabletts ausgestattet, auf denen das Küchenpersonal Teller und Gläser abstellt. Nach der Programmierung (etwa der Eingabe der Tischnummer) bahnt sich der Roboter seinen Weg durch den Gastraum. Technologien wie Laser und 3D-Sensoren realisieren die Orientierung im Raum und ermöglichen zudem das Erkennen von möglichen Hindernissen – Abbrems- und Ausweichmanöver inklusive. Am Tisch angekommen, weist der Roboter auf sein Eintreffen hin und wartet geduldig, bis entweder das Servicepersonal oder die Gäste selbst ihre Speisen und Getränke heruntergenommen haben. Anschließend geht es weiter zum nächsten Tisch oder zurück in die Küche. Ein Highlight, vor allem für Kids: Einige Service-Roboter für die Gastronomie sind im Katzen-Stil designt und reagieren sogar auf Streicheleinheiten.
Roboter für Salate, Cocktails & Co.
Roboter können noch viel mehr als nur Speisen servieren – Salate zubereiten beispielsweise. Gerade Büffets, etwa bei Events und Caterings, verschwanden während Corona mehr und mehr in der Versenkung. Zu groß war die Gefahr, dass Hygienebestimmungen nicht ordnungsgemäß eingehalten werden konnten. Salat-Roboter bieten die Möglichkeit, diese Schwierigkeiten geschickt zu umgehen. Die mit verschiedenen Zutaten – etwa Salat, Gemüse, Getreide und Hühnchen – befüllten Geräte bereiten auf Knopfdruck innerhalb kurzer Zeit leckere Salatkreationen zu. Im Sinne der Individualisierung hat der Gast die Möglichkeit, diesen entsprechend seiner persönlichen Vorlieben zusammenzustellen. In der Regel sind zudem verschiedene Rezepte hinterlegt, die als Inspiration dienen.
Auch als Barkeeper machen sich Roboter ganz hervorragend. Die Funktionsweise ist hier ähnlich wie bei den Salat-Robotern – mit dem Unterschied, dass der Roboter auf Knopfdruck einen leckeren Cocktail oder Mocktail zaubert. Ganz ohne menschliche Unterstützung funktioniert es aber doch (noch) nicht: Oftmals muss der Gast selbst den Becher aufstellen und Crushed Ice hinzufügen. Und auch der Abwasch erledigt sich nicht von allein – doch hierfür gibt es ja zum Glück Geschirrspülmaschinen.
Weitere Roboter für die Gastronomie
Auch darüber hinaus lassen sich Roboter in die Abläufe von Gastro-Betrieben einbinden. Unter anderem gibt es:
- Werbe-Roboter, die die Laufkundschaft vor dem Restaurant auf Angebote aufmerksam machen
- Empfangs-Roboter, die Gäste begrüßen und an den Platz führen
- Sammel-Roboter, die benutztes Geschirr abräumen
- Liefer-Roboter, die Botengänge ausführen und beispielsweise Zutaten vom Lager in die Küche transportieren
- Reinigungs-Roboter, die Tätigkeiten wie Wischen und Saugen übernehmen.
Ein Roboter ersetzt keine menschliche Interaktion
Roboter können bei vielfältigen Gastgewerbe-Betrieben zum Einsatz kommen, unter anderem hier:
- Restaurants, Cafés, Bars & Hotels
- Büffets, Events & Catering
- Kantinen & Gemeinschaftsverpflegung
- Messen & Ausstellungen
- Gesundheits- und Wellness-Einrichtungen
- Event-Gastronomie, etwa Diskotheken & Freizeitparks
Gerade dort, wo Gäste üblicherweise auf Menschen treffen, sorgen Roboter allerdings zunächst für einige Überraschungen. Gerade Kinder sind aber oft schnell begeistert, wenn sie beispielsweise ihr Essen von einem Katzen-Roboter statt von einem Kellner entgegennehmen. Auch skeptische Gäste werden sich sicher nach kurzer Zeit an die Neuerung im Service gewöhnen.
Roboter sind allerdings nicht in der Lage, das Gefühl echter menschlicher Interaktion nachzuempfinden. Empfehlenswert ist es deshalb, nicht ausschließlich auf Roboter zu setzen, sondern diese lediglich als erweitertes Service-, Küchen- und Bar-Personal anzusehen. Gäste möchten bewirtet und nicht nur versorgt werden. Und dazu gehören Lächeln, Augenkontakt und Kommunikation. Menschliche Wärme eben – und die kann nur ein echter Mensch ausstrahlen.
Warum neben Robotern auch Automaten die Abläufe in der Gastronomie optimal ergänzen, erfährst du ebenfalls im Food-Trend-Magazin von gastro-marktplatz.de.