Das Gastgewerbe vereint die Bereiche Gastronomie und Hotellerie. Als bedeutender Wirtschaftszweig leistet die Branche einen wichtigen Beitrag zur deutschen Volks- und Betriebswirtschaft und gehört zeitgleich zu den größten Arbeitgebern des Landes. Mehr über die Bedeutung des Gastgewerbes, Betriebsarten und Berufe sowie die Leitmedien erfährst du auf gastro-marktplatz.de.
Definition Gastgewerbe: Das macht die Branche aus
Das Gastgewerbe umfasst alle Betriebe, die sich gewerbsmäßig der Verpflegung und/oder Beherbergung von Gästen widmen. Die Branche ist auch unter den Namen Beherbergungs- und Gaststättenwesen sowie HoReCa (kurz für HOtel – REstaurant – CAfé/CAtering) bekannt.
Hauptpfeiler des Gastgewerbes sind die Bereiche Kost (Verpflegung) und Logis (Beherbergung). Insgesamt umfasst der Wirtschaftszweig vier Sektoren.
- Beherbergung (Unterkünfte für Aufenthalt und Übernachtung)
- Hotellerie, also Hotels, Pensionen, Gasthäuser etc., die zusätzlich Verköstigung anbieten (etwa Voll- und Halbpension oder Übernachtung mit Frühstück)
- Reine Beherbergung
- Gastronomie (Essen und Getränke)
- Restaurants, Cafés, Imbisse und Bars
- Systemgastronomie, Selbstbedienungs- und Autobahnrestaurants
- Gemeinschaftsverpflegung (Kantinen, Betriebsgastronomie, Schulverpflegung etc.)
- Catering und Banketts
- Mobile Verpflegung (Foodtrucks usw.)
- Unterhaltungssektor (meist nur mit Verpflegung, weniger mit Übernachtungsmöglichkeiten)
- Diskotheken und Clubs
- Nachtlokale
- Kur- und Wellnessbereich (Spa)
- Freizeit-, Hallen- und Spaß-Bäder
- Saunen und Thermen
- Kureinrichtungen
Je nach Konzept handelt es sich dabei um Ganzjahres- oder Saisonbetriebe. Maßgebend für den Betrieb eines Gastgewerbes ist die Gewerbeordnung bzw. das Gewerberecht. Auch Regelungen wie das Lebensmittel- und Gaststättenrecht spielen eine wichtige Rolle. Für einige Leistungen, etwa den Ausschank von alkoholischen Getränken, ist zudem eine Konzession für das Gastgewerbe erforderlich. Unternehmer sind hier gefordert, alle gesetzlichen Vorgaben sorgfältig einzuhalten.
Branchen-Verbände: Die wichtigsten deutschen Gastgewerbe-Organisationen auf einen Blick
Wer den Gastro- und Hotellerie-Alltag kennt, weiß: Zusammenhalt ist das Wichtigste, um die tagtäglichen Herausforderungen zu meistern. Gastgewerbe-Verbände setzen sich dafür ein, die Interessen der Branche zu stärken und ihre Zukunft zu sichern. Nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ bieten die Organisationen zahlreiche Möglichkeiten zur Vernetzung mit anderen Branchen-Insidern. Darüber hinaus fungieren die Verbände als Sprachrohr des Gastgewerbes und vertreten die Belange von Gastronomie und Hotellerie gegenüber Akteuren von außen, beispielsweise Politik, Wirtschaft, Behörden und Lieferanten. Auch Themen wie der Fachkräftemangel im Gastgewerbe fallen in den Arbeitsbereich der Vereinigungen.
Zu den bekanntesten Gastronomie- und Hotellerie-Verbänden zählen folgende:
- DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband):
- Euro-Toques
- Verband der Köche Deutschlands
Neben den Homepages der genannten Verbände ist eine der bekanntesten Informationsplattformen für die Branche das Gastgewerbe-Magazin. Aber auch digitale Angebote wie hotelier.de oder gastro-marktplatz.de warten stets mit aktuellen Informationen und vielen praxisnahen Ratschlägen auf.
Zahlen & Fakten: Wirtschaftliche und soziale Bedeutung des Gastgewerbes in Deutschland
Der Dienstleistungssektor bildet den wichtigsten Wirtschaftszweig Deutschlands. Im Jahr 2022 erzielte die Branche fast 70 % der bundesweiten Wertschöpfung – ein nicht unwesentlicher Teil davon geht auf das Gastgewerbe zurück.
- Rund 187.000 Unternehmen aus den Bereichen Beherbergungsgewerbe, Gaststättengewerbe, Catering und Verpflegungsdienstleistung erwirtschafteten im Jahr 2021 gemeinsam einen Umsatz von etwa 67,2 Milliarden Euro.
- Im Jahr 2022 waren rund zwei Millionen Menschen in Gastronomie und Hotellerie beschäftigt. Dazu zählen auch mehr als 41.000 Auszubildende, die meisten davon als Koch/Köchin und als Hotelfachmann/-frau. Das Gastgewerbe zählt damit zu den ausbildungsstärksten Wirtschaftszweigen überhaupt. Weitere typische Ausbildungsberufe sind unter anderem Fachkraft für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie, Kaufmann/-frau für Hotelmanagement sowie Fachkraft für Gastronomie.
- Jeder 17. Arbeitsplatz steht hierzulande in Verbindung zum Gastgewerbe – direkt, indirekt oder induziert, also von der Branche beeinflusst.
Doch das Gastgewerbe ist viel mehr als ein bloßer Wirtschaftsfaktor. Gerade in dünner besiedelten Gebieten trägt die Branche in überdurchschnittlichem Maße zur Beschäftigung bei und stärkt so die Attraktivität der Region. Und auch die soziale Komponente des Gastgewerbes ist keinesfalls zu unterschätzen. Denn ganz gleich, ob cooles Restaurant, gemütliche Pension oder die Imbissbude in der Mittagspause: Gastgewerbebetriebe sind Orte der Begegnung, an denen Menschen zusammenkommen, sich austauschen, Spaß haben und Kultur genießen – Kochkunst, aber auch Musik. Das fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und verdient deshalb eine besondere Wertschätzung. Und Hand aufs Herz: lecker essen geht einfach immer!
Übrigens … In Bayern gibt es eine Initiative, die Biergärtenkultur in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufzunehmen. Wenn das keine Auszeichnung wäre!
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