Roboter sind in der Gastronomie noch eine Neuheit, könnten aber schon bald zum Standard werden. Erfahre mehr über Gastro-Roboter und ihr Potenzial.
Wachstumstreiber Außer-Haus-Geschäft: Warum Lieferservices auch nach Corona Trend sind
Ob Sushi, Cocktails, Pizza oder Burger: Lieferservices nehmen innerhalb der Gastro-Branche einen hohen Stellenwert ein. Bürogemeinschaften bestellen ihr Mittagessen per Lieferdienst, Privatpersonen gönnen sich ein entspanntes Wochenende ohne Kochen. Ausgehbeschränkungen, Homeoffice-Pflicht und andere Corona-Maßnahmen haben diese Entwicklung weiter vorangetrieben. Experten prognostizieren für das Delivery-Geschäft jährlich eine Wachstumsrate von etwa zehn Prozent. Bis 2030 werden Bestellungen per Lieferservice voraussichtlich von Rang 6 auf Rang 2 der gastronomischen Präferenzen vorrücken und sich direkt hinter dem klassischen Service zu Tisch einreihen. Allein beim Marktführer Lieferando gehen 3,5 Bestellungen pro Sekunde ein. Für Take-away-Speisen wird ebenfalls eine höhere Nachfrage erwartet. Mit einem gut funktionierenden und breit aufgestellten Außer-Haus-Angebot legen Gastronomen so schon heute den Grundstein für die Zukunft. Auf was es dabei ankommt, erfährst du mit unseren Lieferservice-Trends für 2023.
Lieferservice-Trend 2023 Nr. 1: Online statt offline – Infos & Bestellung via Smartphone
Lieferdienste sind vor allem bei der Gruppe der unter 35-Jährigen beliebt. Die Digital Natives sind mit Internet, Handy und Co. aufgewachsen und greifen im Alltag instinktiv auf diese Techniken zurück. Bestellt wird per Smartphone statt per Anruf. Infos zu den angebotenen Speisen und Getränken holt sich die junge Generation aus dem Netz und nicht vom Flyer in Papierform. Gastronomen sollten die betriebsinternen Prozesse und Marketingmaßnahmen an dieses online-basierte Nutzerverhalten anpassen. Wichtig ist unter anderem eine optimale Darstellung der Speisekarte auf Mobil-Geräten.
Lieferservice-Trend 2023 Nr. 2: Nachhaltigkeit bei der Lieferung – Bio-Zutaten & Mehrwegverpackungen
Nachhaltigkeit spielt in der Gastronomie eine wichtige Rolle. Verantwortungsbewusste Gäste legen bei der Wahl ihrer Speisen Wert auf umweltfreundliche Zutaten, etwa in Form von Bio-Lebensmitteln. Für Lieferservices sind zudem Verpackungen ein zentrales Thema. Auch hier sind nachhaltige Lösungen als Alternative zu herkömmlichen Kunststoffbehältern gefragt. Seit 2023 gilt sogar eine gesetzlich vorgeschriebene Mehrwegpflicht für To-go-Verpackungen. Gastronomen können dabei aus verschiedenen Varianten wählen: Mehrweggeschirr gibt es beispielsweise aus Hartplastik, Holz und Bambus sowie in Form von besonders langlebigem Thermo-Geschirr.
Lieferservice-Trend 2023 Nr. 3: Regionale & saisonale Lebensmittel – Gutes von hier
Ebenfalls ein Aspekt der Nachhaltigkeit ist die Frage, wo die verwendeten Zutaten herkommen. „Regional und saisonal“ lautet hier die Prämisse – denn das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern bereichert auch die geschmackliche Vielfalt. Gerade Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Kräuter und Pilze sind häufig aus der Region verfügbar. Saisonale Produkte mit vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten eignen sich zudem hervorragend für Specials – etwa Bärlauch im Frühling, Spargel und Erdbeeren im Frühsommer sowie Kürbis im Herbst.
Lieferservice-Trend 2023 Nr. 4: World Cuisine – Kulinarisches aus aller Welt
Bei der Wahl ihrer Speisen wünschen sich Gäste Internationalität – von italienischer Pizza über asiatische Lieferservice-Spezialitäten bis hin zu amerikanischem Fast Food. Auch die Küche Nordafrikas steht derzeit hoch im Kurs. Die drei beliebtesten Take-away-Speisen beim Delivery-Riesen Lieferando sind übrigens der klassische Cheeseburger auf Platz eins, gefolgt vom indischen Butter Chicken und der guten, alten Pizza Salami. Für noch mehr Abwechslungen sorgen Fusion-Food-Gerichte wie Pizza-Burger oder Sushi-Burritos.
Lieferservice-Trend 2023 Nr. 5: Gesund & lecker – Take-away mit wertvollen Inhaltsstoffen
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Gesundheit ist. Das macht sich auch anhand des gestiegenen Ernährungsbewusstseins innerhalb der Gesellschaft bemerkbar. Gäste wünschen sich Speisen, die gut schmecken und gleichzeitig gut für ihren Körper sind. Gastronomen und Lieferdienste kommen diesem veränderten Essverhalten mit einem breiten Angebot an frischen, vitamin- und nährstoffreichen Salaten, Bowls und Wraps entgegen. Auch Smoothies und Smoothie-Bowls sind hier von Bedeutung.
Lieferservice-Trend 2023 Nr. 6: Individualisierung – Speisenzusammenstellung nach Wahl
Jeder Gast is(s)t anders – Individualisierung ist deshalb für die Gastro ein großes Thema. Wahlmöglichkeiten sowie optional zu- und abwählbare Speisenkomponenten eröffnen für Gäste die Möglichkeit, ihre Bestellung exakt an ihre persönlichen Vorlieben anzupassen. Einige Beispiele:
- Salate & Bowls: individuelle Auswahl von Toppings und Dressing
- Burger: Patty-Optionen aus Fleisch, Käse oder vegan
- Getränke: selbstgemachte Eistees und Milchshakes mit Zutaten nach Wahl
Wichtig: Die Möglichkeiten zur Individualisierung sollten unbedingt auch beim digitalen Bestellprozess zum Tragen kommen. Das vereinfacht auch die internen Abläufe in der Küche.
Lieferservice-Trend Nr. 7: Meal Sharing – gemeinsam genießen
Ob BlaBlaCar oder Airbnb – die moderne Gesellschaft entwickelt sich langsam, aber sicher zu einer echten Sharing Economy. Geteilt werden nicht nur Autos und Wohnungen, sondern auch das Essen. Gemeinsam essen macht Spaß, fördert die Kommunikation und sorgt für sozialen Zusammenhalt. Im Bereich Delivery sind deshalb Gerichte gefragt, die Abwechslung bieten und gleichzeitig ausreichend für mehrere Gäste sind. Der Klassiker sind vielfältige Vorspeisenplatten und Menüs für zwei (oder mehr) Personen. Eine Auswahl verschiedener Beilagen bedient ebenfalls den Wunsch nach Meal Sharing und ist für das Küchenpersonal ohne großen Aufwand umsetzbar. Auch kleine Mini-Mahlzeiten im Sinne des Snackification-Trends, etwa Appetizer, Tapas und Fingerfood, laden zum Teilen ein.
Lieferservice-Trend Nr. 8: Essen als Erlebnis – Koch-Boxen für zuhause
Um den einbrechenden Gästezahlen während Corona entgegenzuwirken, waren Gastronomen gefordert, neue Verkaufskonzepte zu entwickeln. Koch-Boxen sind eines davon. Diese werden per Post oder Kurier geliefert und enthalten alle für ein bestimmtes Gericht erforderlichen Zutaten plus Kochanleitung. So können Gäste ihre Lieblingsspeisen aus dem Restaurant ganz einfach selbst zuzubereiten. Sehr beliebt sind Themen-Boxen für besondere Anlässe, etwa den Valentinstag oder Weihnachten, sowie Frühstücks-Boxen.
Lieferservice-Trend Nr. 9: Schnelligkeit bei der Lieferung – fixe Zubereitung, flotte Kurierdienste
Geht eine Bestellung ein, muss es schnell gehen – der Gast hat schließlich Hunger. Von Vorteil sind deshalb Gerichte, welche innerhalb kurzer Zeit zubereitet werden. Mithilfe von Techniken wie Cook & Chill ist es zudem möglich, Speisen auf Vorrat herzustellen und über mehrere Tage gekühlt zu lagern. Auch bei der Lieferung selbst ist Tempo gefragt. In großen Städten sind Kurierfahrer, die per Rad oder Roller unterwegs sind von Vorteil. Sie stehen im Gegensatz zu Autos seltener im Stau und sind zudem umweltfreundlicher.
Lieferservice-Trend Nr. 10: Roboter als Lieferanten – Technik in der Gastro
In der Gastronomie sind Roboter zwar noch eine Seltenheit. Die Zahl der Restaurants und Cafés, die Speisen und Getränke mithilfe von „elektronischen Kellnern“ servieren, steigt aber. Auch bei Lieferungen können Roboter zum Einsatz kommen. In Houston (Texas) beliefern sie beispielsweise Kunden der Systemgastronomie-Kette Dominos mit Pizza. Auch in Berlin erprobt der Burger-Anbieter Peter Pane, wie moderne Food Mobility aussehen kann. Die bestellten Burger gelangen mithilfe eines ferngesteuerten Fahrzeugs zu den Gästen.
Weitere Tipps aus der Welt der Gastronomie findest du im Food-Trend-Magazin von gastro-marktplatz.de. Ob neue Konzepte oder angesagte Food-Ideen – wir zeigen dir, was sich deine Gäste wünschen. Häufige Begriffe aus der Gastro-Szene erklären wir in unserem Lexikon.